Protokoll 2010

Vor tausend Jahren eingesperrt,
von Stürmen hin und her gezerrt
auf Meeresböden längst vergessen,
hab’ ich in meiner Flasch’ gesessen.

Auch unter glühend heißem Wüstensand,
Zu guter letzt, zerbeult am Straßenrand,
von Bauschutt völlig eingedreckt,    
hat mich der Präsident entdeckt.

Erst vor zwei Stunden – ungelogen,
hat der mich wieder rausgezogen,
Hat meine Lampe blank geputzt,
mich armes Geistlein schamlos ausgenutzt!

Entzückt hat der mich angesehen,
hör mal Geist, Du musst verstehen.
Mein Protokoller ist verschwunden,
Ich such den Mistkerl schon seit Stunden.

Jetzt weiß ich nicht wer’s jetzt halten soll,
Kurz, ich wünsch’ mir von Dir – ein Protokoll!
Und weil mir Wünsche Befehle sind,
hört jetzt gut zu, seht, ob’s gelingt?!

Endlich – endlich sind wir wieder hier,
und liebe Leute glaubt es mir,
ist erst vorbei die Fastnachtszeit,
da fühle ich tiefe Traurigkeit,

aber auch Freude auf’s nächste Jahr,
ich schreibe auf, was alles war,
notiere der anderen Stolperstricke,
denn es sind diese Missgeschicke,

Die, die man sonst gern mal vergisst,
grad’, wenn man selbst betroffen ist,
Doch nehmt dies alles nicht gar zu voll,
es ist und bleibt – nur ein Protokoll.

So traf sich zur Nato-Geburtstagsfeier die Welt,
Italiens Berlusconi hat sich telefonierend dazugesellt,
Mit wem der da sprach war nicht so ganz klar,
ich glaube, das es seine Freundin, na ja, wohl doch eher Enkelin war!

Als dann in Abruzzien die Erde wackelt,
da hat der Silvio nicht lange gefackelt,
Er rät tatsächlich, kein Mensch kann’s verstehn’,
den Opfern doch ernsthaft zu Sonnencreme.

Sogar mit George Bush ist er gleichgezogen,
doch statt Schuhen ist ihm gleich ein Dom entgegengeflogen,
Jetzt seid doch mal ehrlich, der Typ, der spinnt!
ich versteh’ nur nicht, wie der seine Wahlen gewinnt?

Bereits im Mai letzten Jahres kam es zur Hysterie,
der Welt drohe aus Mexico eine Pandemie,
Nach Hühnern und Vöglen, welche verseucht mit der Pest,
besorge jetzt wohl, die Schweinegrippe den Rest

Die Pharmakonzerne machten den Regierungen druck,
wer im Sommer nicht bestellt, bekommt im Herbst nicht genug,
Man zockte mit der Angst, steigert so den Gewinn,
zum Dank, waren im Impfstoff dann Zusätze drin,

damit man aus weniger noch mehr machen kann,
durften wir Patienten als Versuchskaninchen ran,
Ganz beiläufig, erklärt dann ein Mann im weißen Kittel,
es gäbe ja auch noch ein anderes, viel besseres Mittel

Ohne Lähmung, Jucken oder Kopfschmerzen,
doch das, gäb’s halt nur, für die Kanzlerin der Herzen.
Am Schluss war es egal, es wurde fröhlich geimpft
das Zeug war gekauft, egal wie man schimpft.

Aber nicht jeder wollte die Spritze dann haben,
deshalb spendete Rösler die Reste als Milde Gaben.

In Thüringen rief man die Wähler zum Urnengang,
Ein „AltesHaus“ weihte man dort dem Untergang,
In Österreich noch mit viel Geld von der Haft verschont,
wurde Fürst Dieter vom eigenen Volke entthront.

Herr Althaus, erklärt dann auch prompt den Rücktritt,
doch nur drei Tage später, trat er vom selben zurück?
er habe Verantwortung gegenüber dem Volke zu tragen,
der Kerl klang doch wie Schröder, in früheren Tagen.

So langsam wird er zur Gewissheit, der böse Verdacht,
Auch unsere Politiker sind geil – doch nur noch auf Macht!
Die Sorgen und Ängste, die uns alle Plagen,
scheinen den meisten egal in diesen Tagen.

Der kleine Mann dagegen, hat es traurig erkannt,
wie schön es doch wäre, wär’ er doch auch „Systemrelevant.“
Da könnte man Kredite, weil „notleidend“ vergessen,
und ginge danach mit Ackermann im Kanzleramt essen!

Bundestagswahlen, ein Septembersonntag war’s
der Wahlkampf vorher, die reine Farce,
Steinmeier und Merkel beim Fernsehduell!
im Weichspülgang vereint, sanft – wie mit Vernell

Die SPD erreicht magere dreiundzwanzig Prozent,
nur noch durch neun Pünktchen von der FDP getrennt
Und noch im vergangnen Jahr als Messias gefeiert,
wurde Eros Münte gleich wieder gefeuert,

denn die Parteibasis fordert jetzt plötzlich ihr Recht,
die Partei wäre seit neuestem sozial ungerecht,
?Da frage ich mich, wo all die Genossen waren?
Während Schröders Sozialabbaus-Jahren!

Sozial? Demokratisch? Ist bei der SPD doch längst vorbei,
bei dem Mitgliederschwund bestimmt auch bald die Partei,
Wenn ich die ganzen Pleiten des letzten Jahres so seh’
Fehlt mir hier als Krönung nur noch die   S P D  !

Dann wäre sie endlich vereint mit Escada,
und dem Porzellanhersteller Rosenthal,
mit Udo Jürgens Schimmel Flügel,
auch Wolf Gartengeräte bezogen Prügel,

Doch für uns Männer kam’s noch härter,
für alle Modellbahnschrankenwärter!
denn Märklin entgleiste in den Bankrott,
das Signal für Arbeitsplätze steht dort jetzt auf rot.

Und auch die Frauenwelt musste schrecklich leiden,
nie mehr Quelle, kein Mann wird sich je wieder in Schiesser kleiden,
Als Schmankerl im Bett, sozusagen der letzte Schliff;-)
der Mann im Feinripp-Liebestöter – natürlich – mit Eingriff.

Und das Vertrauen in die GM-Manager aus Detroit,
hat die deutsche Regierung bald bitter bereut,
zuerst wurde GM mit unseren Steuer-Milliarden hofiert,
dann haben uns die Amis, samt Magna, eiskalt abserviert.

Im GM-Konzern ist Opel doch der Sehende unter Blinden,
ohne Rüsselsheim können die keine Schraube erfinden!
Aber genug jetzt, von Pleiten, Pech und Mißgeschick,
obwohl – vielleicht doch noch mal kurz zur Politik.

Graf Theodor zu Bayern ist an die afghanische Front geflogen,
hat als Verteidigungsminister dort endlich mal Stellung bezogen,
hat unverblümt ausgesprochen, worüber man bisher schwieg,
in Afghanistan sterben Menschen, dort unten herrscht Krieg!

Doch schon kurz nach Amtsantritt, hagelt es plötzlich Kritik,
die SPD meldet sich als Bewahrer des Friedens zurück.
während des umstrittenen Luftangriffs haben die noch mitregiert,
erschreckend, wie schnell mancher seine Selbstachtung verliert.

Ich kann es ja immer noch nicht so Recht fassen,
die haben den Guido ins Außenministerium gelassen
Westerwelle – mit seiner FDP – endlich am Ziel!
Ach ja – ein Außenminister mit richtig viel Gefühl

Mir ist es egal, ob schwul oder lesbisch,
doch bitte Guido! Sprich etwas mehr englisch
Denn in der Position, ?vielleicht? stimmt’s ja verdrießlich,
da kann man auch englisch und nicht nur griechisch!

Schon bald vergessen waren die hehren Koalitionsversprechen,
die FDP sieht hilflos ihr Steuerprogramm auseinanderbrechen,
Die anfangs vielbeschworenen Gemeinsamkeiten,
enden in der höchsten Neuverschuldung aller Zeiten!

Denn kaum hat ein Hotelier der FDP 1,1 Millionen geschenkt,
wird, ganz zufällig, die Übernachtungssteuer um 12 Prozent gesenkt.
Noch dazu mussten ausgerechnet im letzten Jahr die Liberalen,
3,5 Millionen Strafe wegen rechtswidriger Spenden zahlen!

„Das war alles Zufall!“, wird beschworn und beteuert,
Mancher mag’s glauben? Doch alle – sind nicht bescheuert!

Und auch sonst ist eine Menge passiert,
Polanski wurde in der Schweiz inhaftiert.
Vor 50 Jahren erblickte Asterix das Licht der Welt,
20 Jahre ist es her, das in Berlin die Mauer fällt.

Mit nur 50 Jahren starb Michael Jackson, der King of Pop,
Schon 75 wäre heute Elvis, der King of Rock,
In Dubai baute man im Größenwahn den höchsten Turm der Welt,
doch am Ende? Da hat dem Emirat ?plötzlich? das Geld gefehlt?

Agrarsubventionen bekommen jetzt auch RWE und Lufthansa?
Piraten feiern ihre Rainnesance am Horn von Afrika,
Frau Käßmann wurde zur Vorsitzenden der EKD gewählt,
die Protestanten wissen, wie man den heiligen Vater quält

Kreuzkraut wurde unter Ruccula gemischt,
in Salagtgurken fand man Pflanzengift
Was früher mal Käse war, ist jetzt Analog,
Weichmacher fand man in Fußballtrikots,

Schumacher wäre um ein Haar noch mal bei Ferrari gestartet,
für Mercedes, hat er dann doch noch ein wenig gewartet,
Bei der Leichtatlethik-WM in Berlin lief Usain Bolt allen davon,
beim Schwimmen stieß Biedermann Phelps vom Freistil-Thron,

Um den ZDF-Intendanten gab’s bei den Ländern streit,
die Politik pfiff auf die öffentlich-rechtliche Unabhängigkeit.
Die Bundesregierung enteignet die HypoRealEstate,
ohne Staatshilfe auch die Commerzbank am Abgrund steht.

Der Schaeffler Clan fragt beim Staat wegen Krediten an,
damit man sich Continental überhaupt noch leisten kann.
Porsche übernahm – nur sich selbst – beim Kauf von VW
doch für gut 70 Millionen tat Wiedeking der Abschied nicht weh.

AIG machte unvorstellbare neue 100 Milliarden Dollar Miese
RWE präsentiert sich medial als ökologischer Umweltriese,
doch bei insgesamt nur zwei Prozent aus eigenem Ökostrom
forciert der Gigant heimlich weiter den Strom aus Atom,

Dabei trat im Atomendlager Asse schon Wasser ein,
Die Bahn schickte endlich IM-Mehdorn heim,
Der Friedensnobelpreis für Barak Obama??!??
weshalb und warum, war selbst ihm nicht ganz klar!

In Wiesbaden schwand das anfängliche Hoffen,
statt Öl war man bei Bohrungen auf Schlamm getroffen.
Im hessischen Matheabitur waren die falschen Aufgaben drin,
Fünf Milliarden blätterte der Staat für die Abwrackprämie hin,

So wurde die Automobilindustrie zwar gestützt,
doch dem Rest der Wirtschaft hat das nur wenig genützt,
Und so manches bei uns vermeintlich zerkleinerte Schrottpaket,
wie von Zauberhand völlig unversehrt weiter östlich beim Händler steht

Aber nicht nur in der großen weiten Welt,
passiert so manches was uns nicht gefällt!

Schon im letzten Jahr habe ich hier erzählt,
wie einen in Darmstadt das Autofahren quält,
die Umgehung im Industriegebiet wurde endlich fertig gebaut,
dumm nur, daß sich der Verkehr jetzt noch weiter staut,

denn sobald man den Ampel-Parcour überwindet,
man sich Stadteinwärts schon wieder, im Stau befindet,
vom Bauhaus bis vor zum Ring vom Martin-Luther-King
macht hier das Autofahrn weder morgens noch abends Sinn,

Willkommen, bei der Nordostumgehungs Auto-Schau,
es geht doch nichts, über einen geplanten Stau!
Die restlichen Straßen im Stadtgebiet,
bieten dagegen ein mehr als trauriges Bild,

denn wo man auch fährt, die Fahrbahn ist hin,
es sind überall, lauter Schlaglöcher drin.
Die Jägertorstraße, die Frankfurter Chaussee,
die Messler hoch, der Cityring und die Kirschenallee,

Den Spessartring meiden schon die Krankenwagen,
weil Patienten sich sonst ihre Köpfe anschlagen,
Der Winterfrost gibt den Straßen jetzt den Rest,
ihr Leute es ist wirklich Zeit, für den Aufbau West!

Loop 5, das neue Einkaufszentrum in Weiterstadt,
gräbt den Innenstadtläden langsam die Kunden ab,
zwar kann ich die Angst, der Ladenbesitzer verstehen,
doch, wenn wir mal zurück in die Vergangenheit sehen,

damals, machten dieselben Läden der Innenstadt,
den Arheilger Einzelhandel weitgehend platt,
da hat sich von dort auch niemand echauffiert,
das unser Oarhellje von seiner Einkaufsvielfalt verliert
 
Doch denkt daran, im Auto- und Parkplatzwahn,
Nach Darmstadt fährt immerhin die Straßenbahn
Auch mit der kann man zum Einkauf reisen,
auf neuen, schlaglochfreien Doppelgleisen.

Doch nicht nur der Straßenverkehr sorgt für böse Miene,
nein, es gibt auch Streit über die Zukunft der Schiene

Es fährt ein Zug, an uns vorbei,
der ICE hält bei uns nicht,
egal was uns die Bahn verspricht,
am Tunnelende ist kein Licht!

Es fährt ein Zug, an uns vorbei,
der auch in Zukunft hier nicht hält,
denn Darmstadt liegt am Arsch der Welt,
egal was man uns auch erzählt.

Es fährt ein Zug, an uns vorbei,
bald hält hier nur noch die S 3
der deutschen Bahn ist’s einerlei,
wir sind im Plan so nicht dabei.

– Refrain –
Armes Darmstadt, wirst kein ICE halt,
wirst kein ICE halt, bitte glaub es mir
Was auch immer, hier mal geplant war,
wird nicht geschehen, ich sage es Dir.

Armes Darmstadt, wirst kein ICE halt,
wirst kein ICE halt, bitte glaub es mir
Was auch immer hier mal geplant war,
wird nicht geschehen, ich sage es Dir.

Geht man des Abends die Neuen Wege entlang,
da kann man es hören, ganz leise, am Straßenrand,
Wie das Pflaster flüsternd Geschichten erzählt,
auch vom Verkehr, der sich jetzt durch Arheilgen quält.

Von der Straßenbahn, die jetzt die Straße blockiert,
Von so manchem, der dahinter die Beherrschung verliert.
Von Radfahrern denen man Radwege klaut,
und statt dessen großzügig Parkbuchten baut,

von Fahrradunfällen die deshalb geschehen,
von Masten die man ausbaut, kaum, daß sie stehen,
Wegen zu geringer Qualität hat man diese entfernt,
die Anwohner schlaflos, weil es nachts nur noch lärmt.

Und dann weiter unten, direkt vorm Löwen,
auch da ging die Planung, ein wenig daneben.
Denn erst bei den Probefahrten bemerkte man,
das Niveau ist zu hoch – für eine alte Bahn.

Die neue Haltestelle hat man für schlappe 40.000,- Euro erneuert,
zugegeben, die Gesamtkosten hat das nicht mehr wirklich verteuert.
Die neuen Bahngleise wurden dann riesig gefeiert,
zur Einweihung mit großen Reden deren Nutzen beteuert,

vom Darmstadtium gingen Straßenbahn-Sonderfahrten ab,
eine Direktverbindung, vom alten zum neuen Millionengrab??
Das Pflaster schwärmt von einer Allee voller prächtiger Lindenbäume,
ja, auch das Pflaster muss lernen, Träume sind Schäume

Doch nicht nur vom Verkehr kann das Pflaster berichten,
nein, es kennt da auch noch ganz andere Geschichten.
Es erzählt verwirrt, wie man in Darmstadt jetzt spart,
mit Schönfärberei und Halbwahrheiten die Bürger narrt,

Die Öffnungszeiten der Meldestelle wurden hier reduziert,
um Kosten zu sparen, so hat man uns suggeriert,
In Wahrheit sitzt die Dame, was nicht allen bekannt,
jetzt Dienstags und Donnerstags in der Stadt – im Hauptamt,

Doch Oarhellje traf es noch besser als Kranichstein,
dort, sparte man die Meldestelle gleich vollständig ein.
Schon die Höhe der dortigen Bevölkerungsfluktuation,
verdeutlicht, der Sparwahn der Stadt ist blanker Hohn.

Auch in Wixhausen, wüten die Spar-Bürokraten,
ist der Beamte mal Krank, braucht dort keiner mehr warten,
denn die Vertretung, auch für den Urlaub, die hat man gestrichen,
dann kommen die Klemmabcher kleinlaut zu uns geschlichen,

Auch in Eberstadt und der Heimstättensiedlung,
gingen die Kostensenkungsspezialisten um.
Denn bei dem städtischen Haushaltsdefizit von 50 Millionen,
scheint schon jeder gesparte Cent sich zu lohnen.

Kurz vor Schluss zog Kämmerer Glenz den Haushaltsantrag zurück,
Denn der neuer Baron im RP, spielte das Spiel so nicht mit,
„Vorläufige Haushaltsführung“ klingt doch wirklich ganz leicht,
leider bedeutet das, das man bei Kultur und Vereinen streicht.

Und trotz dieser äusserst prikären Haushaltslage,
diskutiert man wieder aufs Neue dieser Tage,
wann man die Nordostumgehung endlich realisiert,
kein Wort darüber, wie man das Ganze finanziert!

Denn die Darmstädter Koalition aus rot, gelb und grün,
vegetiert seit dem Sommer fast scheintot vor sich hin.
Der Bürgerentscheid gegen die Nordost-Umgehung,
sorgte unter den Dreien für reichlich Verärgerung

Nur wenn die Grünen für die Umgehung votieren,
dürfe Frau Lindschied im Umweltresort regieren,

Klar Einschnitte die tun halt immer weh,
aber – wie war das doch neulich bei der HSE
dort werden Wahnsinnsrenten vertraglich fixiert,
wird dafür der Service am Bürger noch mehr reduziert?

Beim Kerb-Fußballturnier hat so ein hirnloser Idiot,
nur weil er sich geärgert hat, so ganz ohne Not.
eine Glasflasche Richtung Torwart geschmissen,
nimm dem das Hirn ’raus der würd’s nicht vermissen.

Die Flasche ist am Torpfosten zersplittert,
ein Handballer ist hineingeschlittert,
Schnitt sich daran den Handballen ein,
Und das jetzt soll’s für’s Turnier gewesen sein?

Weil ein einzelner spinnt, liegt jetzt alles in Scherben?
Ich bitte euch, lasst uns von so einem nicht den Spaß verderben!

Der ein oder andere hat es bestimmt vernommen,
Siggi Seyda hat seinen Hut genommen,
Er ist nicht mehr Hausmeister im Löwen,
hat diese Stelle leider aufgegeben.

Für uns Narren warst Du immer da,
egal was, wo oder wann es war.
War für eine Garde eine Kabine aufzutreiben,
oder schnell noch ein paar Schilder zu schreiben.

Wir werden Dich ganz arg vermissen,
Hast manchmal geknurrt, doch nie gebissen,
So einen, wird’s wohl nie wieder geben,
wir wünschen Dir viel Glück, für Dein neues Leben.

Ein letztes Mal feiern in der Rue de la Meck Meck,
Die Anwohner halfen immer mit, für einen guten Zweck,
Bei ihnen und dem Roten Kreuz hatte man immer Spaß,
Doch leider – das Licht ist aus, in der Gaasegass’.

Und jetzt hört man aus Brüssel das Klagen schon,
es meldet sich von dort die EU-Kommission,
ein Straßenfestmonopol sei bei uns nun entstanden,
das Ortskernfest wäre ganz allein noch vorhanden.

Na schön, das war vielleicht ein wenig übertrieben,
aber, Glühbirnen sind schon auf der Strecke geblieben,
Und Umweltschutz, sagt man, beginnt ja im kleinen,
allein schon deshalb mag es fragwürdig scheinen

Warum das sonst so umweltbewusste EU-Parlament,
einmal im Monat von Brüssel nach Straßbourg rennt,
um dort für nur eine Woche zu parlieren,
auch darüber sollten die mal debattieren!

Was einem Protokoller so alles widerfährt,
bleibt hier – normalerweise ungeklärt,
denn zu meinem großen Glück,
erzähl’ ich nur der anderen Missgeschick,

Doch heute, sollt’ ihr es erfahren,
ungeschminkt, nach all den Jahren,
Was ich sonst für mich behalt,
meine Geschichte – die spielt im Wald

Dieser Körper, wahrlich einem Adonis gleich,
ist reiner Stahl, na ja, im Kopf vielleicht ein wenig weich,
doch allein diese Schönheit gilt es zu stählen,
drum’ geh’ ich in den Wald mich quälen,

Lauf’ dort dann über Stock und Stein,
selten zu Zweit, oft ganz allein,
Und – um mal was andres zu erleben,
Wandel auch ich auf Neuen Wegen.

Ich parkte das Auto im Wald, lief Richtung Messel sodann,
und kam bald drauf bei der Grube Prinz von Hessen an,
Parallel zur Dieburger Straße führte zurück mein Weg,
doch den hab’ ich im Eifer wohl irgendwie verfehlt,

Plötzlich war da alles ganz anders und neu,
Landkarten hab’ ich zum joggen ja eh’ nie dabei,
Denn – gleich einem Wanderfalken finde ich meinen Weg,
wenn ich mir den Wald Herrschergleich zu Füßen leg,

Dann erwacht tief in mir – mein Urinstinkt,
der Dreckskerl, der hat mich glatt gelinkt,
ganz sicher war ich insgeheim,
dieser Weg Thomas, der führt dich Heim,

Nach Roßdorf nur noch der Kilometer vier?
Bis Darmstadt noch acht – verdammt wo bin ich hier?
Panik ergriff kalt mein kleines Herz
im rechten Knie erwacht pochender Schmerz

so lange laufen – das war nicht abgemacht
meine Patellasehne hat mich schallend ausgelacht,
„Ja…“ grinst sie „…auch an Dir nagt der Zahn der Zeit!“
und bis zum Auto – war’s noch elend weit,

Doch endlich keimt neue Hoffnung auf,
ein Schild, es steht „Oberwaldhaus“ drauf.
Nach schlappen zwei Stunden war ich endlich zurück,
Urinstinkt? Von wegen – das war reines Glück!

Den Felix Rühl, halb Mensch, halb Kugel,
kennt man im ganzen Ort – als Mugel,
doch was ich euch heute offenbar,
ist nicht gelogen, Nein! Es ist wahr!!

Unser Felix liebt das Fußballspiel,
hier gibt er alles, nur der Sieg ist sein Ziel,
er rennt und spurtet, er schimpft und schwitzt,
wenn er draußen – auf der Wechselbank sitzt.

Doch ab und zu wird der Mugel gebracht,
dann rollt er über den Platz mit Macht,
kämpft bis zum letzten tropfen Schweiß,
ja, beim Fußball läuft unser Felix heiß!

so war es auch im letzten Jahr,
das Spiel zwar fast vorüber war,
Achtzig Minuten, die waren vorbei,
da sprach der Trainer: „Bub - mach Dich bereit!“

Und der Sportplatz erstrahlte in neuem Glanz,
ein jeder konnt’s sehen, der Felix, der kann’s!
Doch schon nach acht Minuten der Schinderei,
war der ach so kurze Höhenflug wieder vorbei,

denn der Schiri, einer von diesen blöden Luschen,
schickte unseren Felix mit rot zum duschen,
nur weil dieser, von hinten, ganz Sacht,
seinen Gegner wie eine Eiche zu Fall gebracht,

Und – was kann man aus solchen Vorfällen erkennen,
wenn man weniger fault, muss man länger rennen.

Letzen Sommer fuhr der KCA nach Wald-Michelbach,
ein Novum, denn man blieb dort sogar über Nacht.
Nach wenig Schlaf traf man sich Sonntag’s wieder,
zum Frühsport für die noch müden Glieder,

Erschlaffte Muskeln konnte man bei Anja strecken,
oder walkend mit Christel den Ort entdecken.
Auch joggen, mit Sebastian Lang vorneweg,
nur den hat’s am Anfang schon niedergestreckt.

Dem Sebbi war noch nicht so ganz wohl,
man munkelt, es käme vom Restalkohol,

Eigentlich, verlief also alles nach Plan,
Probleme bereitet uns Narren nur das Autofahrn,
Viola, die neue First Lady wie man weiß,
ist erst am Sonntag hinterher gereist,

Leider war ihrem Navigationssystem aber nicht bekannt,
das im Tunnel dorthin eine Renovierung stattfand,
So stand sie vorm Tunnel, wusste nicht ein noch aus,
ein Griff zum Handy. Mann! Hol mich hier raus!

Unser Ralf hat dann über Funk dirigiert,
und seine Viola sicher zum Ziel navigiert.
Auch manche Rückfahrt lief nicht wie gedacht,
da wurden seltsame Umwege gemacht,

Stefan Braun zusammen mit Alex und Felix Rühl,
fuhren früher, Sie wollten nach Stockstadt zum Fußballspiel,
Deren Navi führte sie routiniert, und eh’ man’s gedacht,
direkt in die Vollsperrung bei der Kerb in Mörlenbach.

So eine Pflanze, wenn sie wächst und gedeiht,
das ist ein Anblick, der unser Herz erfreut
Sogar die Luft macht sie wieder frisch
ja, so eine Pflanze, die ist herrlich.

So kaufte für’s heimische Wohnzimmerambiente,
Kai's Freundin Anja eine wunderschöne Sukkulente
Die Pflanzenart ist sehr beliebt,
weil sie mit wenig sich begnügt.

Nur ab und zu mal Wasser geben,
hast Du daran ein ganzes Leben.
Doch, dieses Exemplar war ganz was feines,
denn Wasser brauchte sie scheinbar keines,

nach ein paar Wochen, unser Kai ist ja schlau
besah er sich das Wunderding mal ganz genau.
Wie ist der arme Kai erschrocken,
die Blumenerde war staubtrocken,

Auch die Blätter waren hart und gar nicht saftig,
Warum? Das Wunderblümchen war aus Plastik!
Also, Augen auf, beim Pflanzenkauf!
Sonst – geht die Blüte niemals auf!

Zum Oldtimerstammtisch auf dem Heinerfest,
fuhren der Emil Helfmann und der Hermann Hess,
und, weil die Herren schon ein wenig älter und weise,
machte ihre Gruppe sich mit der Elektrisch auf die Reise.

Nachdem man die Schloss-Bastion im Sturm gewann,
der Geist des Weins war wohl mit Schuld daran,
fuhr man vom Langen Lui aus wieder zurück,
aber hier trennte die Altvorderen ein Missgeschick,

denn während die eine Hälfte noch mit dem Automaten rang,
die andere hurtig in die nächste Straßenbahn sprang.
Ob es am Wein lag, oder vielleicht auch am Bier,
es war nicht die sieben, sondern die Kranichsteiner vier,

Doch bereits am Messplatz merkte einer wo sie waren,
so sind sie ganz schnell zurück zum Rhönring gefahren.
Von dort ging es mit der nächtsen Bahn dann eiligst nach Haus,
??Du Hermann! Hm? Des sieht hier gar net wie Oarhjellje aus??

!Sag, wie meinste dann des, bevor ich jetzt schimpf!
Ich weiss aach net so Recht, ich glaab mir sin in de fünf,
so wird’s gemacht! den Fehler erkannt und eingekreist,
erst dann – sind sie wieder zurück zum Rhönring gereist.

Dort erwischte man dann tatsächlich die richtige Bahn,
und ist um eine Erfahrung reicher nach Oarhellje gefahrn.
Der Emil derweil saß schon lange im Löwen, ganz allein,
nahm dort noch ’nen Absacker und dann ging er heim.

Zum Schluss von mir, ein kleiner Tipp,
fehlt wieder mal das Quentchen Glück,
die Bahn fährt dir vor der Nase weg,
die neuen Schuhe stehen vor Dreck,

Dein Urlaub – drei Wochen dauerregen,
hundert Geisterfahrer kommen dir allein entgegen?!
steh trotzdem wieder auf und lach,
denk an die goldisch Fassenacht.

Und schon bist Du der Sorgen ledig,
Du siehst, als Narr da braucht es wenig.
Nur eines bleibt noch, ich sag Servus und Tschau,
ich dank’ euch für’s zuhören, macht’s gut und – Helau!

Das Team vom Ortskernfest hilft uns jedes Jahr,
sie mixen die Drinks und bewirten die Bar,
sind immer gut drauf, machen niemals schlapp,
am nächsten Tag bauen die sogar wieder ab.

Doch was bei dem Abbau passierte den dreien,
gemeint sind Bernd Keller, Heiner Diemand und Ottmar Grein,
Die wollten sich morgens um neun Uhr schon treffen,
zwei fuhren auch los, blos den Heiner hat man vergessen.

Aber der greift entschlossen zum Handy sodann,
Und ruft völlig aufgelöst beim Keller Bernd an,
„Wo seid ihr dann, im Geschäft steh’ ich hier!“
„Lieber Heiner bleib dort, ich bin gleich bei Dir!“

Und der Keller Bernd eilt zurück in den Ort,
aber des Diemands ihrn Heiner, war längst wieder fort.
der machte sich auf, auf Schusters Rappen,
um zu Fuß in die Stadtteilschule hoch zu tappen,

Dumm war nur, das es gerade in strömen gießt,
was unserm Heiner ein klein wenig die Stimmung vermiest,
und als er endlich die Stätte des Abbaus erreicht,
da war er bis auf die Knochen durchweicht,

Was man aus solchem lernen tut?
Nicht alles was lange währt, wird auch endlich gut.



Ein Protokoller joggt (D&H)
Was eurem Protokoller widerfährt,
bleibt hier – normalerweise ungeklärt,
denn zu dem seinem großen Glück,
erzählt er nur der anderen Missgeschick,

Doch heute, sollt’ ihr es erfahren,
ungeschminkt, nach all den Jahren,
Was der Kerl hier sonst verschweigt,
wird gnadenlos jetzt aufgezeigt!!

Dazu müsst ihr kurz die Augen schliessen,
im Geist, mit mir dies Bild geniessen,
euer Protokoller, so stattlich und schön,
ein Bild für Götter, den anzusehn.

Frage ans Publikum:
„Seht ihr IHN vor euch? – Ja? Es wird net geschummelt!

Sein Körper, wahrlich einem Adonis gleich,
ist reiner Stahl, na gut, in der Birne ein wenig weich,
und diesen Anblick gilt es zu stählen,
drum’ geht der in den Wald sich quälen,

Läuft dort dann über Stock und Stein,
selten zu Zweit, oft ganz allein,
Und – um mal was andres zu erleben,
Wandelt auch er auf Neuen Wegen.

Parkt das Auto im Wald, läuft Richtung Messel sodann,
und kommt bald drauf bei der Grube Prinz von Hessen an,
Parallel zur Dieburger Straße führt zurück ein Weg,
doch den hat der Kerl wohl irgendwie verfehlt

Plötzlich war alles ganz anders und neu,
Landkarten hat der zum joggen ja eh’ nie dabei,
Denn – wie ein Wanderfalke findet der seinen Weg,
wenn er sich den Wald Herrschergleich zu Füßen legt,

Dann erwacht tief in ihm – sein Urinstinkt,
doch an dem Tag, hat der ihn böse gelinkt,
ganz sicher war der Tintentunker insgeheim,
dieser Weg, der führe ihn Heim,

Und plötzlich, nach Roßdorf nur noch der Kilometer vier?
Bis Darmstadt noch acht – Ja wo ist er denn hier?
Panik ergriff kalt des Protokollers kleines Herz,
im rechten Knie erwacht pochender Schmerz,

so lange laufen – das war nicht abgemacht,
seine Patellasehne hat ihn schallend ausgelacht,
„Ja…“ grinst sie „…auch an Dir nagt der Zahn der Zeit!“
und bis zum Auto – war’s noch elend weit,

Doch endlich keimt neue Hoffnung auf,
ein Schild, es steht „Oberwaldhaus“ drauf.
Nach schlappen zwei Stündchen war das Großmaul zurück,
Urinstinkt? Von wegen – das war reines Glück!



Der Arheilger Gewerbeverein, das ist wohl bekannt,
verreist sehr gerne – manchmal auch in ein fremdes Land,
so fuhr man im letzten Jahr gemeinsam nach Wien,
zu Viehacker und Hofreitschule zog es die Unternehmer hin.

Und wie damals schon die türkischen Horden,
fielen die Mucker dort ein nur – diesmal von Norden!
Und was treibt man so, in der Stadt der Sachertorten?
Na klar, man geht shoppen, tut liebliches horten,

Was ist dort nicht alles schönes zu haben,
von Souvenirs bis Gebäck und herrlichen Schokoladen,
über Mode und Schmuck in allen Facetten,
ja dort gibt’s sogar Brillen für alte Klosetten,

Ihr wundert euch? Wegen der Brille für’s Klo?
Lila ist wieder modern, so was gibt’s sonst nirgendwo,
Die Sylvia Windhaus, stets eine Frau der Tat,
hat sich in ein veilchenfarbenes Schmuckstück vernarrt,

Aber – weil eine Klobrille unter dem Arm,
manch einem Lippizaner doch spanisch vorkam,
kauft Sie noch schnell eine passende Tasche dazu,
na klar, in Lila, und unterm Prater herrscht Ruh



Ralf, unser Sitzungspräsident,
der hat für vieles ein Talent,
der redet mit Dir ohne Unterlass,
am Schluss weißt Du, nicht mal mehr über was.

Mit Worten dieser Mann jongliert,
der weiß, wie er Dich fasziniert,
Nur – geht es um die Kraft der Hände,
| da schlafen tief seine Talente |

Vor gar nicht allzu langer Zeit,
draußen war’s kalt und es hat geschneit,
„Ralf!“ rief da seine Frau Viola verschreckt,
„Ich hab des Auto nicht zugedeckt!“

und weil der Ralf ein braver ist,
da ist er vor die Tür geflitzt,
deckt flugs die Haube über den Wagen,
hat dann die Tür schnell zugeschlagen,

Damit, die Folie vor der Windschutzscheibe,
so eingeklemmt, in dieser Position verbleibe,
Und dazu, vielleicht damit die Folie nicht allein,
klemmt er auch seinen Daumen mit hinein.

Der darauhin blitzschnell die Farbe ändert,
in Veilchenblau, mit weiß umrändert,
Im nachhinein hat man gut lachen,
doch Bitte!, versucht’s nicht nachzumachen.



ABSCHIED DAMEN UND HERREN
Dies war des Geistes Schuldigkeit,
doch damit bin ich jetzt befreit,
drum ist es Zeit für mich zu gehn,
vielleicht – vielleicht gibt’s mal ein Wiedersehn’.

Zum Schluss von mir ein kleiner Rat,
habt ihr mal keinen Geist parat,
Der Himmel hängt nicht voller Geigen,
die Welt will euch kein lächeln zeigen,

Tief in euch drin, ist euch zum weinen,
und auch die Sonne will nicht scheinen,
steht trotzdem wieder auf und lacht,
denkt an die goldisch Fassenacht.

Und schon seid ihr der Sorgen ledig,
ihr seht, als Narr da braucht es wenig.
Ich danke euch für’s zuhören, sag Servus und Tschau,
es grüßt euch der Lampengeist, macht’s gut und – Helau!

Zur Schweinegrippe fällt mir noch eine Fabel ein,
vom Bären, dem Löwen und dem Schwein,
Die trafen sich, vor gar nicht allzu langer Zeit,
Um sich zu messen im tierischen Streit,

Wer in der Tierwelt, wohl der Mächtigste sei,
der Bär wähnt’ sich ganz vorn’ mit dabei,
„Wenn ich“, sagt der stolz, „nur einmal Brumm“,
„Haut’s alle Waldbewohner um!“

Der Löwe lacht wissend: „Wenn mein Gebrüll erschallt!“
„Fürchtet sich die ganze Tierwelt, in Steppe und Wald!“
Nur das Schwein bleibt leise und lächelt fies,
„Der ganze Planet zittert, wenn ich nur mal Nies’!“
HELAU

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