(we) Das KCA-Männerballett Billy Boys führte in diesem Jahr zum elften Mal ein Trainingslager in Hohenroda durch. Wer sich die durchtrainierten, hochgewachsenen und vor Kraft strotzenden Männer anschaut, wundert sich nicht, dass sich alle Trainingsstätten in Deutschland und dem benachbarten Ausland darum reißen, einmal die Billy Boys zu Gast zu haben. Aber die Mitglieder des KCA-Männerballetts um Trainerin Anja Jähne sind treu und bodenständig.
Und so fahren sie Jahr für Jahr in den kleinen osthessischen Ort, um im dortigen Hotelpark an einem Wochenende gut ein Dutzend verschiedener Tänze für die kommende Fastnachtskampagne einzustudieren. Insidern zufolge geraten leider aufgrund des fortgeschrittenen Alters einiger Aktiver die meisten erlernten Schrittfolgen über die Wochen in Vergessenheit, so dass man froh sein kann, an der Kerb, auf den Sitzungen und an Weiberfastnacht gerade mal einen Tanz halbwegs unfallfrei auf die Bühne zu bringen.
Im elften Jahr plagen sich nun die 16 Männer in Hohenroda, um bei rhythmischer Musik im Takt zu bleiben, die Hände synchron gen Himmel zu heben und das Bein des Hintermanns nicht zu arg zu beschädigen. Und es ist erstaunlich, wie schnell die Worte "Jetzt nochmal vom Anfang und mit Musik" oder "Nur noch einmal, damit's kein Zufall ist" aus verschwitzten Mündern in hochroten Köpfen kommen.
Trainerin Anja Jähne rächte sich auch in diesem Jahr zum Abschluss der Trainingseinheiten mit angeblich entspannenden Joga-Übungen für Widerworte und nachlassenden Eifer. Allerdings stieß selbst sie am Freitagmorgen bei einer Wanderung im Rahmen des begleitenden Kulturprogramms kurz vor dem Gipfel des Soisbergs, der mit rund 630 Metern höchsten Erhebung im Umkreis an ihre konditionellen Grenzen. Zu diesem Zeitpunkt verzichteten die Begleiter rücksichtsvoll auf reanimierende Maßnahmen.
Die Billy Boys wissen mittlerweile, auf was es ankommt. Vorbei die Zeiten, als man im nahe gelegenen Kloster Kreuzberg mehrere Fässer mit isotonischen Getränken in die Fahrzeuge einlud und am Zielort innerhalb weniger Stunden leerte. "Ich hätte gern den alkoholfreien Cocktail" - früher in der hoteleigenen "History Bar" ein undenkbarer Satz. Heute achten die Billy Boys auf ihre Gesundheit und konsumieren stattdessen beachtliche Mengen Mineralwasser. Unbestätigten Berichten zufolge schaffte es zwar ein Billy Boys in diesem Jahr nicht, bei einen Kommunikationsspiel die Flasche in der vorgegeben Zeit zu erkennen und zu öffnen, geschweige denn zu leeren, aber kleine Rückschläge gehören dazu und stärken die Teambindung.
Das Fazit der Gruppe ist eindeutig: "Das Team steht, der Tanz auch, also kann die Kampagne kommen." Der Dank der Billy Boys geht an Trainerin Anja Jähne und das Team des Hotelparks Hohenroda.